Weekly-Pulse #008

Hey du,

diese Woche fühlt sich nicht an wie Business-as-usual.
Sondern wie ein Druck auf den Reset-Knopf für die Art, wie wir mit KI interagieren.

Was wäre, wenn deine Tools nicht nur antworten, sondern handeln könnten?

Wenn dein Browser Formulare ausfüllt, Termine bucht – einfach, weil dein Agent weiß, was du willst?
Wenn deine Organisation nicht fragt, ob KI eingesetzt wird – sondern wo genau sie dir Arbeit abnimmt?

Genau das passiert gerade.
Hier sind fünf Entwicklungen, die du kennen solltest – und sofort nutzen kannst:

1. Amazon Nova Act – Der Browser wird zum Agenten

Was passiert ist:
Amazon hat mit Nova Act einen KI-Agenten vorgestellt, der direkt im Browser handelt.
Er kann Formulare ausfüllen, Flüge buchen, Termine koordinieren – nicht auf Zuruf, sondern aus Intention.
Nova Act stammt aus Amazons neuem AGI-Labor und übertraf laut internen Benchmarks sogar Systeme von OpenAI und Anthropic.

Warum das wichtig ist:
Das Web war bisher ein passiver Raum für KI. Nova Act bringt Handlungskompetenz ins Spiel – der Browser wird zur „Hand“ der KI.
Besonders spannend: Die Technologie soll in eine neue Version von Alexa+ einfließen – was bedeutet, dass sprachgesteuerte Webaktionen bald Alltag sein könnten.

Was du tun kannst:
👉 Beobachte, wie Amazon mit Nova Act einen neuen Standard für agentisches Verhalten setzt
👉 Wenn du im Bereich UX, E-Commerce oder Service arbeitest: Bereite dich auf Agenten-User vor, nicht Menschen
👉 Überlege: Welche deiner digitalen Prozesse könnten bald von Agenten erledigt werden?

2. Shopify setzt neue Maßstäbe: KI-Nutzung wird Pflicht

Was passiert ist:
Shopify-CEO Tobias Lütke hat in einem internen Memo klargestellt:
„Reflexive AI usage is now a baseline expectation.“

Alle Mitarbeitenden müssen nachweisen, wo und wie sie KI einsetzen.
Neue Budgetanträge? Nur noch mit Begründung, warum kein KI-System die Aufgabe übernehmen kann.

Warum das wichtig ist:
Das ist keine Tech-News. Das ist ein Kulturwandel.
Was gestern noch ein AI-Experiment war, wird heute zum Job-Kriterium.
Die Botschaft: Wer KI nicht nutzt, verliert Anschluss – persönlich wie unternehmerisch.

Was du tun kannst:
👉 Entwickle für dein Team klare Richtlinien zur KI-Nutzung – inklusive Schulungen
👉 Dokumentiere, wo du mit KI Effizienz gewinnst – z. B. bei Text, Analyse, Code oder Support
👉 Nutze den Shopify-Vorstoß als Referenz für dein Management – es wird immer mehr Unternehmen geben, die so denken

3. ChatGPT bekommt ein Gedächtnis (außerhalb der EU)

Was passiert ist:
OpenAI hat ein Memory-Feature eingeführt, das sich dauerhaft an dich erinnert:
Deinen Namen, Schreibstil, genutzte Tools, bevorzugte Antworten – alles wird kontextualisiert.

Warum das wichtig ist:
Damit wird ChatGPT zum echten Assistenten.
Statt bei Null zu starten, weiß die KI, wie du denkst – und liefert passende Vorschläge im Voraus.
Aber: In der EU ist das Feature deaktiviert – aufgrund von Datenschutzregelungen.

Was du tun kannst:
👉 Wenn du außerhalb der EU arbeitest: Aktiviere „Reference Saved Memories“ in den Einstellungen
👉 Nutze es für Content-Briefings, Tool-Workflows oder persönliche Vorlieben
👉 EU-basierte Teams? Nutze temporäre Workarounds wie gespeicherte System-Prompts oder Agenten mit kontextuellem Gedächtnis

4. Ghibli-Gate – Die dunkle Seite kreativer KI

Was passiert ist:
Die neue DALL‑E-Integration in ChatGPT ermöglichte es, Bilder im Stil von Studio Ghibli zu generieren.
Innerhalb weniger Tage: 700 Millionen Bilder, 130 Millionen Nutzer – ein viraler Boom.
Doch Fans und Künstler schlugen zurück: KI-Generierung im Miyazaki-Stil – ohne Erlaubnis? Für viele ein No-Go.

Warum das wichtig ist:
Diese Debatte ist mehr als nur ein kreativer Streit.
Sie zeigt, dass Kreativität, Training und Urheberrecht in der KI-Welt nicht mehr trennbar sind.
Es geht um Ownership, Ethik – und darum, wie Plattformen künftig Verantwortung übernehmen.

Was du tun kannst:
👉 Sei transparent: Wenn du KI-generierte Inhalte nutzt, kennzeichne sie sichtbar
👉 Verfolge die Urheberrechtsdiskussion – sie wird deine Tools und Inhalte in Zukunft direkt beeinflussen
👉 Nutze kreative KI bewusst – nicht, um zu kopieren, sondern um neue Stile zu kombinieren

5. Der Kontextsprung – GPT‑4.1 verarbeitet 1 Million Tokens

Was passiert ist:
OpenAI hat das neue Modell GPT‑4.1 veröffentlicht – mit bis zu 1 Million Tokens Kontext (das entspricht ca. 750.000 Wörtern).
Außerdem erschienen: GPT‑4.1 Mini und Nano, für günstigere und schnellere Tasks.

Warum das wichtig ist:
Damit kannst du komplette Bücher, umfangreiche Codebasen oder Projektverläufe in einem Rutsch analysieren.
GPT‑4.1 denkt in viel größeren Zusammenhängen – ideal für Entwickler, Teams und Agenten-Systeme.

Was du tun kannst:
👉 Umstellen auf GPT‑4.1 in API, Azure oder GPT Pro
👉 Nutze das Modell für tiefere Zusammenhänge: z. B. komplette Gesprächsverläufe analysieren
👉 Teste GPT‑4.1 Mini für reaktive Tasks (Slack, CRM, Report-Zusammenfassungen)
👉 Kombiniere es mit Make.com-Agenten für übergreifende Workflows mit Kontext

💡 Fazit dieser Woche:

Du siehst: Die Grenzen verschieben sich gerade radikal.
Was bisher Wunschdenken war – handeltätige KI, intelligente Workflows, personalisierte Assistenten – ist plötzlich Realität.

→ Browser, die handeln
→ Mitarbeiter, die beweisen müssen, wie sie KI einsetzen
→ Kreative Tools, die Ethik herausfordern
→ Sprachmodelle, die ganze Bücher verstehen

Die Zukunft ist nicht irgendwann. Sie ist jetzt – und sie wartet nicht auf dich.

PS: KI ist nicht dein Ersatz. Sie ist dein Hebel.
Und je schneller du lernst, mit ihr zu denken, desto schwerer wirst du zu ersetzen sein.

Bis zur nächsten Ausgabe –
und wie immer: Antworte, wenn du Fragen hast. Ich lese jede Nachricht.

Sonnige Grüße aus Zypern 🌴
Andy

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